06.08.2018 Insiderberichten zufolge plant der US-Softwarekonzern Microsoft demnächst einen Leasing-Service anzubieten, durch den Windows-10-Geräte zukünftig gegen eine monatliche Gebühr genutzt beziehungsweise gewartet werden sollen. Die Abkürzung „MMD“, was für „Microsoft Managed Desktop“ steht, kursiert bereits seit einigen Tagen in einschlägigen Nachrichtenartikeln im Internet.

Die Meldungen stützen sich auf Kenntnisse der Microsoftexpertin Mary Jo Foley und sind mit Vorsicht zu genießen, da es von Microsoft selbst bislang noch keine offizielle Stellungnahme geschweige denn eine Bestätigung der Berichte gibt. Stattdessen verweist Foley auf Stellenanzeigen des Unternehmens, die angeblich den Verdacht nahelägen, Microsoft könne eine neue Abteilung aufbauen, die für den Leasing-Service zuständig wäre.

Verbindung von “Device as a Service” und “IT as a Service”

Die Idee des Leasings von Hardware, Betriebssystem und verschiedener Microsoft-Software ist nicht neu. Microsoft selbst bietet mit Microsoft 365, dem Windows-10-Enterprise-Abo und dem Surface-as-a-Service-Paket bereits solche Angebote an. Unter dem „Modern Workplace as a Service“ (MWaaS) -Banner ist es zudem für einige Microsoft-Partner möglich, ein Bundle aus Hard- und Software zu verkaufen, die dem MMD-Modell sehr ähnlich sind und als Vorlage hierfür dienen könnten.

Mit der Einführung des neuen Komplett-Leasingangebots für Windows-10-Geräte würde Microsoft lediglich den Schritt vollenden, den das Unternehmen seit Veröffentlichung von Windows 10 ohnehin schon angekündigt hatte und über die bereits erwähnten Leasingangebote sukzessiv eingeleitet hat. Im Endeffekt würde Microsoft also die beiden Bereiche „Device as a Service“ und „IT as a Service“ vereinen. Die momentane und, wie mehrfach verkündet, letzte Version des meistgenutzten Betriebssystems soll dann nur noch als Service, statt einmaliger Lizenz, angeboten werden. Dieser würde dann automatisch gewartet und müsste monatlich bezahlt werden.

Folgen für MSPs und Privatnutzer ungewiss

Die Frage, ob alle Endnutzer hiervon betroffen wären oder nur Firmenkunden das Leasingangebot beziehen können, bleibt offen. Denkbar ist, dass der Service zunächst nur für letztere möglich ist, da diese ein gesteigertes Interesse daran haben, Arbeit und Zeit durch den Remote-Wartungsdienst einzusparen. Schließlich sind vor allem Windows Updates vielen IT-Mitarbeitern schon seit Langem ein Dorn im Auge, da sie immer wieder Kompatibilitätsprobleme verursachen.

Darüber hinaus ist unklar, ob Microsoft einzelnen Partnern weiterhin erlauben wird, ihren eigenen Remote-Support anzubieten, dann unter dem MMD- statt dem MWaaS-Banner. Sogenannte MSPs („Managed Service Providers“) dürften also mit Spannung auf ein Statement des Unternehmens aus Redmond warten.