Diejenigen, die glauben, dass die gute, alte Prospektwerbung ein veraltetes Relikt aus der analogen Vergangenheit sei und im digitalen Zeitalter keine Daseinsberechtigung mehr habe, haben sich gründlich geirrt. Auch für die Unternehmen mit einem grundlegend digitalen Geschäftsmodell, wie beispielsweise die Onlineshops, kann die Prospekt- oder Handzettelwerbung eine durchaus attraktive Form der werblichen Kundenansprache darstellen.

Denn die gedruckten Werbeformate erzielen nach wie vor den höchsten Return on Investment (ROI). Dies resultiert aus der EHI-Studie „Marketingmonitor Handel 2015-2018“, die auf dem EHI Marketing Forum 2015 in Köln vorgestellt wurde. Gemäß den Ausführungen des EHI Retail Institute e. V. vertraut der Handel selbstverständlich dennoch auf einen immer weiter verbreiteten Media-Mix, um dem veränderten Mediennutzungsverhalten der Kunden Rechnung zu tragen. Die EHI-Marketing-Expertin Marlene Lohmann hat erläutert, dass die Investition in die neuen Formate richtig und von großer Bedeutung ist. Der Handzettel stellt jedoch ein kostengünstiges, reichweitenstarkes Medium dar, das einen positiven Effekt auf den Abverkauf hat. Solange in der digitalen Welt keine vergleichbare ROI-starke Alternative existiert, wird der Handzettel im Media-Mix seinen Platz behaupten.

Je höher der Absatz, desto größer die Reichweite!

Egal, ob klassisch mit Handzettel bzw. Anzeige oder innovativ über die Social-Media-Kanäle – wie die Kundenansprache des Handels erfolgt, hängt ebenso von den jeweiligen Zielen ab. Das primäre Ziel der Handelswerbung ist die Absatzförderung, bei gleichbleibend großer Reichweite. Nach der Ansicht der befragten Marketingchefs werden diese Ziele nach wie vor am besten mit der guten, alten Prospektwerbung erreicht. Gemäß der Meinung von etwa 60 Prozent der Händler, ist dies zudem das Medium mit dem höchsten Return on Investment (ROI).

Demzufolge ist es nicht verwunderlich, dass sich der Handzettel mit einem Budgetanteil von circa 40 Prozent fest im Marketing-Mix behauptet. Das POS-Marketing sowie das Direktmarketing/CRM zahlen ebenfalls auf den Abverkauf ein, wenn auch deutlich weniger als Prospekte – und mit wesentlich geringerer Reichweite. Dennoch entfallen auf beide Marketingarten jeweils etwa 10 Prozent des Marketingbudgets, das sich auf durchschnittlich 2,7 Prozent des Bruttoumsatzes bzw. 11 Mrd. EURO des Handelsumsatzes insgesamt beläuft.

Die Fernsehwerbung ist hervorragend für das Image und hat eine größere Reichweite. Für den Abverkauf hat diese jedoch kaum Bedeutung. Vermutlich deshalb beläuft sich das Marketingbudgets für dieses Medium auf lediglich circa 4 Prozent. Gemäß dem EHI Retail Institute e. V. zahlen die Kundenmagazine und die Kataloge ebenso auf das Image ein, jedoch bei geringerer Reichweite. Diese stellen für die Marketingchefs die richtigen Medien insbesondere bezüglich der Kundenbindung dar und sind ihnen etwa 9 Prozent ihres Budgets wert.