Die Bundesnetzagentur in Mainz (BNetzA) hatte vom 12. April 2010 an Frequenzen für das mobile Internet versteigert. Zu dieser Auktion waren vier Mobilfunkanbieter zugelassen: Die Deutsche Telekom AG, die Vodafone GmbH, O2 und E-Plus. Bei der Vergabe wurden Funkfrequenz-Pakete mit insgesamt 360 Megahertz versteigert – zusätzlich zu den 250 Megahertz, die bisher schon für das mobile Internet zur Verfügung standen. Die Bundesnetzagentur wollte mit dieser Auktion möglichen Engpässen in der Internetversorgung entgegensteuern.

Der DVPT begrüßte die größte Funkfrequenz-Auktion Deutschlands, hat jedoch auch auf die Risiken hingewiesen. Die Sorge des DVPT äußerte sich dahingehend, dass die Versteigerung die dringend benötigte Mobilfunk-Versorgung im ländlichen Raum letztlich nicht schnell genug in Gang setzen könnte, da die Anbieter über keine ausreichenden finanziellen Mittel verfügen, um den Ausbau mit der maximalen Geschwindigkeit voranzutreiben.

Laut der Einschätzung des DVPT-Vorstandes, Herrn Hans Joachim Wolff, haben die derzeit zu vergebenen Frequenzen eine enorme Bedeutung für Deutschland und insbesondere für die Versorgung in ländlichen Räumen. Weiterhin führte Herr Wolff aus, dass inzwischen jedem bekannt ist, dass die Zukunft in der mobilen Nutzung liegt. Die gegenwärtige Frequenzvergabe ist ein Schritt in die richtige Richtung, hin zur Absicherung der Wettbewerbsposition Deutschlands in Europa und der Welt. Ferner erläuterte Herr Wolff, dass die Versteigerung wirtschaftlich jedoch Risiken beinhaltet. Es ist zu befürchten, dass die Kosten zur Ersteigerung der Frequenzen die Budgets der Anbieter dermaßen belasten, dass dies zur Verzögerung eines dringend benötigten Ausbaus führt.

Die Versteigerungsschlacht um die ersten UMTS-Frequenzen im Jahr 2000, die dem Bund umgerechnet etwa 50 Milliarden Euro eingebracht hatte, die die erfolgreichen Bieter jedoch vor immense Wirtschaftlichkeitsprobleme stellte, ist beim DVPT noch nicht vergessen. Laut der Meinung von Herrn Wolff geht dieses Risiko im Endeffekt zu Lasten der Bevölkerung und der Unternehmen. Außerdem ist man beim DVPT überzeugt, dass der mit der Versteigerung verbundene Hype um das mobile Internet die Netzbetreiber nicht aus ihrer Aufgabe entlässt, weiter an solchen Modellen zu arbeiten, die eine Wertschöpfung außerhalb der reinen Infrastruktur-Bereitstellung ermöglichen. Der DVPT-Vorstand, Herr Wolff, erklärte, dass nur wenn der weiter zu erwartende Preisverfall ausgeglichen wird, dann steht den Anbietern zukünftig das Geld zur Verfügung, weitere Entwicklungsstufen der mobilen Kommunikation voranzutreiben.

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